Mann beim AufwärmtrainingMann beim AufwärmtrainingMann beim Aufwärmtraining

Sport­verletzungen vermeiden: Verletzungs­frei durch richtiges Aufwärmen

Verschiedene Faktoren können dabei helfen, Sport­verletzungen vorzubeugen. Der wichtigste Faktor ist dabei das richtige Aufwärmen, aber auch das Vermeiden weit verbreiteter Fehler kann Sie vor Verletzungen und einer Überlastung Ihres Körpers schützen. Zusätzlich können Sie durch eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf Ihre Leistungs­fähigkeit steigern und das Verletzungs­risiko minimieren.

Warum ist aufwärmen vor dem Sport so wichtig?

Mann macht Aufwärmübung vor dem SportMann macht Aufwärmübung vor dem SportMann macht Aufwärmübung vor dem Sport

Die Wissenschaft hinter dem Aufwärmen

Der Körper muss sich auf die kommende Belastung einstellen können. Durch das Aufwärmen wird das Herz-Kreislauf-System angeregt, das Zusammen­spiel von Nerven und Muskeln aktiviert, die Körper­temperatur erhöht und die Stoffwechsel­prozesse beschleunigt.

Richtiges Aufwärmen kann Sport­verletzungen vermeiden

Viele typische Sport­verletzungen sind auf unzureichendes Aufwärmen zurückzuführen und lassen sich dadurch auch leicht vermeiden. Ohne aus­reichendes Aufwärmen sind Muskeln, Sehnen und Gelenke weniger flexibel und anfälliger für Verletzungen. Es ist empfehlens­wert, sich vor jeder Trainings­einheit aufzuwärmen. Machen Sie das Aufwärmen zum Ritual.

Vorteile des Aufwärmens vor dem Sport

Aufwärmübungen vor dem Sport sind für eine gute Trainingseinheit unerlässlich und können Verletzungen vorbeugen.1 Zusätzlich kann die Leistung der Muskeln erhöht werden.2

Durch das Aufwärmen können der gesamte Bewegungsapparat belastbarer und die Elastizität der Bänder und Sehnen erhöht werden.2

So funktioniert richtiges Aufwärmen

Unter Aufwärmen versteht man die Mischung aus Übungen zur Erwärmung der Muskeln und Dehnübungen, um Sehnen, Gelenke und Muskeln geschmeidig und dehnbar zu machen.

Wie lange und wie intensiv man sich warm machen sollte, hängt immer von der individuellen Fitness und der geplanten Belastung ab. Leichtes Joggen und Hopserlauf sind ein guter Einstieg, um den Kreislauf in Schwung zu bringen und die Beinmuskulatur aufzuwärmen. Dehnübungen sollten für den gesamten Körper ausgeführt werden. Den letzten Teil der Aufwärmübungen sollten sportartspezifische Übungen darstellen. Beispielsweise wärmen sich Fußballer anders auf als Schwimmer oder Tennisspieler.

Dehnen ist grundsätzlich wichtig, um ein optimales Maß an Beweglichkeit für die jeweilige Sportart zu erreichen und beim Aufwärmen die Sehnen, Gelenke und Muskeln gut zu durchbluten und geschmeidig zu machen. Man unterscheidet zwei Arten des Dehnens, die sich im Wesentlichen von der Dauer, in der man eine Position hält, unterscheiden.

Beim dynamischen Dehnen wird versucht, die Endposition durch leichtes Federn zu erweitern. Die Endposition wird nur kurz gehalten und dann wieder etwas nachgegeben.

Hierbei wird die Endposition 30 – 120 Sekunden gehalten. Die Dehnungen wirken entlastend und entspannend auf die Muskeln, sie verbessern Flexibilität und Dehnbarkeit des Muskels und des Bindegewebes.

Dynamisches Dehnen aktiviert den Muskel und bereitet Sehnen und Gelenke auf den Sport vor. Statisches Dehnen empfiehlt sich eher für nach dem Sport, um den Muskel zu entspannen.

In der Regel sollte man sich 15 Minuten Zeit für das Aufwärmen nehmen. Abhängig von der geplanten sportlichen Belastung und der persönlichen Fitness kann die Zeit variiert werden. Als Richtwert sollten Sie ca. 20 % der eingeplanten Trainingszeit mit dem Aufwärmen verbringen (zum Beispiel: 60 Minuten Tennis, Aufwärmen 20 % von 60 Minuten = 12 Minuten). Idealerweise teilen Sie ihr Aufwärmprogramm in drei Phasen (wie im Weiteren beschrieben) ein.

Das Aufwärmen nach dem Drei-Phasen-Modell

Phase 1

Langsames Anwärmen

Lockeres Laufen, langsames Radfahren, Joggen, Seilspringen oder Schatten­boxen bringen den Kreislauf in Schwung.

Phase 2

Dehnen

Dynamisches Dehnen und auf die jeweilige Sportart angepasste Dehnübungen.

Phase 3

sportart­spezifische Bewegungen

Je nach Sportart werden in der dritten Phase die typischen Bewegungen in leichter Intensität ausgeführt und die Muskel­gruppen auf die bevor­stehende Belastung vorbereitet.

Häufige Fehler beim Aufwärmen vermeiden

Zu hohe oder zu niedrige Intensität

Zu hohe Intensität

Aufwärmen soll den Körper langsam auf die sportliche Belastung vorbereiten. Wenn Sie direkt zu intensiv anfangen und Ihr Aufwärm­programm schon fast dem eigentlichen Sport entspricht, besteht die Gefahr, sich schon beim „Aufwärmen“ zu verletzen.

Zu niedrige Intensität

Wenn Sie Ihr Aufwärm­programm nur halbherzig machen und sich der Puls nicht wesentlich erhöht, werden Sie nicht „warm”. Ihr Herz-Kreislauf-System kommt nicht in Schwung und die Muskulatur wird nicht stärker durchblutet. So ist der Effekt des Aufwärmens gering.

Statisches Dehnen vor dem Sport

Statisches Dehnen dehnt den Muskel und löst einen Entspannungseffekt aus. Zusätzlich wird das Bindegewebe in seiner Fähigkeit, Energie zu speichern und wieder abzugeben, eingeschränkt. Das ist für die anstehende sportliche Aktivität kontraproduktiv. Vor dem Sport ist dynamisches Dehnen wichtig, statisches Dehnen empfiehlt sich nach dem Sport.

Fit mit Andi – sein Aufwärm­programm

ÜBUNG 1 „Schulternschwung“
Aufwärmübung: SchulterschwungAufwärmübung: SchulterschwungAufwärmübung: Schulterschwung

Wir beginnen mit einer einfachen Aufwärmübung. Stehe aufrecht und entspannt. Gehe leicht in die Knie, sodass die Beine nicht durchgestreckt sind. Lasse die Arme abwechselnd nach vorne und hinten schwingen.

Aufwärmübung: Schulterschwung 2Aufwärmübung: Schulterschwung 2Aufwärmübung: Schulterschwung 2

Achte darauf, dass die Arme nur durch ihr eigenes Gewicht mitschwingen. Um Schwung zu holen, kannst du etwas tiefer in die Knie gehen. Die Bewegung soll locker und entspannt ausgeführt werden.

Aufwärmübung: Schulterschwung 3Aufwärmübung: Schulterschwung 3Aufwärmübung: Schulterschwung 3

Du kannst die Arme so hochschwingen lassen, wie es von allein möglich ist. Verwende dabei keine zusätzliche Kraft und ziehe nicht an den Armen. Nutze lediglich den natürlichen Schwung der Bewegung. Führe diese Übung etwa 30 Sekunden lang durch. Du kannst sie auch länger ausführen, wenn du möchtest.

ÜBUNG 2 „Katzenbuckel“
Aufwärmübung: KatzenbuckelAufwärmübung: KatzenbuckelAufwärmübung: Katzenbuckel

Diese Übung fördert die Beweglichkeit deiner Wirbelsäule und stärkt den Rücken. Gehe in den Vierfüßlerstand. Drücke die Wirbel nach oben und rolle dabei den Kopf ein, um den Katzenbuckel zu formen.

Aufwärmübung: Katzenbuckel 2Aufwärmübung: Katzenbuckel 2Aufwärmübung: Katzenbuckel 2

Anschließend ziehst du die Wirbelsäule nach unten und hebst das Kinn, um die Position des Pferderückens einzunehmen.

Aufwärmübung: Katzenbuckel 3Aufwärmübung: Katzenbuckel 3Aufwärmübung: Katzenbuckel 3

Gehe nun in die entgegengesetzte Position über: Mache ein leichtes Hohlkreuz, indem du den Bauchnabel Richtung Boden ziehst. Hebe den Kopf und richte deinen Blick nach vorne. Kehre langsam wieder in die Position des Katzenbuckels zurück. Wiederhole diese Abfolge 10 Mal.

ÜBUNG 3 „Beinschwingen – für mehr Beweglichkeit“
Aufwärmübung: BeinschwingenAufwärmübung: BeinschwingenAufwärmübung: Beinschwingen

Stelle dich aufrecht hin. Hebe das linke Bein leicht vom Boden ab. Beginne, das Bein kontrolliert vor- und zurückzuschwingen.

Aufwärmübung: Beinschwingen 2Aufwärmübung: Beinschwingen 2Aufwärmübung: Beinschwingen 2

Achte darauf, die gesamte Bewegung kontrolliert auszuführen. Atme dabei ruhig und tief ein und aus.

Nach 10 Schwungbewegungen wechselst du das Bein. Dein rechtes Bein wird nun das Standbein sein. Diese Übung eignet sich auch gut als Vorbereitung für das Joggen.

Auch wichtig: Cool-down-Phase nach dem Sport

Genauso wie der Kreislauf vor dem Sport „hochgefahren“ werden sollte, ist es ebenso wichtig, den Kreislauf wieder „runterzufahren“. Dazu eignet sich lockeres Auslaufen und statisches Dehnen. Der Körper kann sich so besser auf das Ende der Belastung einstellen.

Atemübungen

Entspannt ausklingen: Atemübungen & Cool-down mit Andi
Atemübung: Cool-down, Mann atmet tief einAtemübung: Cool-down, Mann atmet tief einAtemübung: Cool-down, Mann atmet tief ein
  1. Atme 4 Sekunden lang durch die Nase ein.
  2. Halte die Luft für 7 Sekunden an.
  3. Atme 8 Sekunden lang langsam und gleichmäßig durch den Mund aus.

Diese Übung erfordert etwas Übung, probiere sie einfach ein paar Mal aus.
Wenn du ein Gefühl dafür bekommen hast, solltest du die Übung idealerweise 4 Mal wiederholen.

Atemübung: Cool-down, Mann atmet bewusstAtemübung: Cool-down, Mann atmet bewusstAtemübung: Cool-down, Mann atmet bewusst
  1. Stelle dich entspannt hin.
  2. Schließe die Augen.
  3. Lege eine Hand auf deinen Brustkorb und die andere Hand auf deinen Bauch.
  4. Atme tief ein, sodass sich zuerst deine Bauch­decke und dann dein Brust­korb hebt.

Konzentriere dich dabei vollständig auf deine Atmung.
Wiederhole die Übung für 10 tiefe Atemzüge.

Mann macht Bauchatmung im LiegenMann macht Bauchatmung im LiegenMann macht Bauchatmung im Liegen

Im Unterschied zur vorherigen Übung legst du dich auf den Rücken und winkelst die Knie an, die Füße sind aufgestellt. Schließe die Augen und atme langsam in den Bauch ein und aus. Spüre dabei, wie sich dein Bauch hebt und senkt.

Dehnungsübungen
Man macht Dehnübung: Zehen berührenMan macht Dehnübung: Zehen berührenMan macht Dehnübung: Zehen berühren

Diese Übung eignet sich hervorragend zur Dehnung der Beinrückseite und der unteren Rückenmuskulatur. Im Alltag sind wir oft verspannt, und viele Menschen haben Schwierig­keiten, mit den Händen die Zehen zu erreichen. Versuche langsam, mit gestreckten Beinen deine Zehen zu erreichen. Halte die Position für einige Sekunden und richte dich anschließend langsam wieder auf.

Man macht Dehnübung: Oberschenkel dehnen im StandMan macht Dehnübung: Oberschenkel dehnen im StandMan macht Dehnübung: Oberschenkel dehnen im Stand
  1. Stelle dich auf dein rechtes Bein.
  2. Greife nach deinem linken Sprung­gelenk und führe die linke Ferse zu deinem Gesäß.
  3. Dein linker Oberschenkel sollte parallel zum rechten Bein ausgerichtet sein.
  4. Halte deinen Oberkörper und dein Becken aufrecht.

Du solltest eine Dehnung an der Vorderseite deines linken Oberschenkels spüren.
Falls du dabei unsicher stehst, stütze dich einfach an einer Wand oder einem Türrahmen ab. Wiederhole die Übung anschließend auf der anderen Seite.

Man macht Dehnübung: Schulterdehnen im StandMan macht Dehnübung: Schulterdehnen im StandMan macht Dehnübung: Schulterdehnen im Stand
  1. Stelle dich aufrecht hin.
  2. Strecke deinen linken Arm über die Brust zur rechten Seite.
  3. Winkle den rechten Arm an und lege deinen linken Arm in deine rechte Ellenbeuge.
  4. Drücke die Schultern leicht nach unten.

Wenn du jetzt den rechten Arm etwas zu dir ziehst, solltest du eine Dehnung im linken Schulterbereich spüren. Wiederhole die Übung anschließend auf der anderen Seite.

Verletzungs­freier Sport – was ist noch wichtig?

Frau am Morgen streckt sich beim aufstehen

Ausreichender Schlaf

Schlaf ist besonders wichtig für die Regeneration. Studien weisen darauf hin, dass sich ein Schlaf von mindestens 7 Stunden positiv auf die sportliche Leistung auswirkt. Auch konnte nachgewiesen werden, dass Schlafen die Verletzungs­anfälligkeit verringert, wenn man zwischen 7 und 8 Stunden pro Nacht schläft.3

Allerdings ist nicht allein die Schlafdauer für die Regeneration entscheidend. Wichtig ist auch die Schlafqualität. Ein ruhiger und entspannter Schlaf, ohne viele Wachphasen, ist wichtig für den Erholungswert des Schlafs.

Ausgewogenes Essen

Ausgewogene Ernährung

Eine ausgewogene, vollwertige Ernährung und genügend Flüssigkeit sind wichtig für die Leistungs­fähigkeit. Egal, ob Sie Ihre körperliche Fitness steigern, Muskelmasse aufbauen oder Gewicht verlieren möchten, die richtige Ernährung ist ein wichtiger Faktor, um Ihre Ziele zu erreichen. Diese 3 Hauptbestandteile sollten in Ihrer Ernährung vorkommen:

a) Proteine: Proteine sind essenziell für den Muskelaufbau und die Reparatur von Gewebe. Sie helfen auch, den Stoffwechsel anzukurbeln. In Ihrer Ernährung sollten Sie daher auf hochwertige Proteinquellen wie mageres Fleisch, Fisch, Hülsen­früchte und Milchprodukte setzen.

b) Kohlenhydrate: Kohlenhydrate sind die wichtigste Energiequelle für Ihren Körper. Sie liefern die nötige Energie für Ihr Training und unterstützen die Regeneration der Muskeln. Wählen Sie komplexe Kohlenhydrate wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse.

c) Fette: Gesunde Fette sind für die Hormonproduktion und die Aufnahme fettlöslicher Vitamine unerlässlich. Wählen Sie ungesättigte Fette, die beispiels­weise in Avocados, Nüssen, Samen und hochwertigen Pflanzenölen vorkommen.

Mann und Frau trinken beim Sport

Regeneration

Regeneration bedeutet, wie gut sich Ihr Körper nach dem Training erholen kann. Dabei stellt sich der Körper nach der Anstrengung wieder her. Nach dem Sport baut der Körper zunächst Stoffwechsel­produkte ab. In der anschließenden Erholungsphase wird neue Energie aufgebaut, damit Sie wieder fit und leistungsfähig werden. 

Gibt man dem Körper genug Zeit zur Erholung, kann man mit voller Energie ins nächste Training starten. Während der Pause werden die Energiereserven aufgefüllt und die Abfallstoffe aus dem Stoffwechsel abtransportiert.

Sind die Regenerations­phasen zwischen den Trainingseinheiten zu kurz, dann kann ihre Leistung langfristig schlechter werden. Ein Verzicht auf Regeneration nach dem Sport kann zu einem Übertrainings­syndrom führen. Symptome hierfür können Leistungsminderung, Müdigkeit und erhöhte Verletzungsanfälligkeit sein.4

Frau macht Sport mit ein Fitness-Coache

Professionelle Unterstützung

Wenn Sie unsicher sind, wie Sie in gesundem Maße Sport treiben können oder nach Verletzungen wieder ins Training einsteigen sollten, suchen Sie sich professionelle Ratgeber.
Hier sind Fitness-Coaches, Physio­therapeuten oder Sportwissen­schaftler die richtigen Ansprechpartner.

Traumaplant® Schmerzcreme bei stumpfen Verletzungen

Als pflanzliches Arzneimittel für stumpfe Verletzungen zeigt Traumaplant® Schmerzcreme bei Verstauchungen ihre wohltuende Wirkung auf Basis des „Trauma-Beinwells“: Seine Wirkstoffe lindern den Schmerz und hemmen Entzündungen. Durch die abschwellende Wirkung kann die Wiederherstellung der Beweg­lichkeit unterstützt werden.5 Besonders geeignet sind hier auch Salbenverbände mit Traumaplant® Schmerzcreme.

1. Safran MR, Seaber AV, Garrett WE Jr. Warm-up and muscular injury prevention. An update. Sports Med. 1989;8(4):239-249. doi:10.2165/00007256-198908040-00004. 

2. McGowan CJ, Pyne DB, Thompson KG, Rattray B. Warm-Up Strategies for Sport and Exercise: Mechanisms and Applications. Sports Med. 2015;45(11):1523-1546. doi:10.1007/s40279-015-0376-x. 

3. Vitale KC, Owens R, Hopkins SR, Malhotra A. Sleep Hygiene for Optimizing Recovery in Athletes: Review and Recommendations. Int J Sports Med. 2019;40(8):535-543. 

4. Armstrong LE, Bergeron MF, Lee EC, Mershon JE, Armstrong EM. Overtraining Syndrome as a Complex Systems Phenomenon. Front Netw Physiol. 2022;1:794392. 

5. Dähnhardt D et al. Experimentelle Studie: Beinwellextrakt fördert die Regeneration von beschädigter Epidermis. Zeitschrift für Phytotherapie 2021; 42: 181–185.